Stürmischer Auftakt des 47. Hirschauer Marktplatzfestes

Werner Schulz

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AZ-Wetterprophet Neumaier behielt Recht mit seiner Prognose, dass es am Samstagabend „punktuelle Wärmegewitter“ gibt – zum Leidwesen des Musikzugs traf eines ausgerechnet Hirschau pünktlich zur Eröffnung des 47. Marktplatzfestes.

Pünktlich um 17 Uhr hatte Lieutenant Colonel Matthews Piosa in Profimanier mit einem einzigen Holzhammerschlag das erste Fass Festbier aus der heimischen Schlossbrauerei angezapft und in fast astreinem Bayerisch verkündet, dass „o’zapft is“ und die „Original Fichtelgebirgsmusikanten ihr „Prosit der Gemütlichkeit“ intoniert– da zogen am Himmel drohend schwarze Wolken auf. Zu diesem Zeitpunkt war der Marktplatz schon gut gefüllt. Eine ganze Reihe von Ehrengästen hatte sich eingefunden. Ein besonderes Willkommen von Musikzug-Vorstand Maximilian Stein galt Colonel Kevin Poole, dem Kommandeur der Garnison Bayern der US-Armee und ranghöchsten US-Soldat im Truppenübungsplatz Grafenwöhr und Hirschaus 1. Bürgermeister Hermann Falk.

Das Musikzug-Helferteam hatte alle Hände voll zu tun. Das galt für die Männer an den Zapfhähnen genauso wie für die feschen Bedienungen und die Burschen am Bratwurst- bzw. Fischgrill. Dann öffnete der Himmel seine Schleusen. Es goss wie aus Eimern. Begleitet von Blitz und Donner fegten stürmische Windböen durch Hirschaus Innenstadt. Die Musikkapelle, deren Bühne erstmals nicht vor dem Rathaus, sondern in der nördlichen Hauptstraße postiert war, ergriff die Flucht und brachte ihre Instrumente in Sicherheit. Die Gäste suchten Schutz unter den zahlreichen Pavillons oder in den Eingängen der an den Marktplatz angrenzenden Häuser. Geduldig harrten sie dort aus bis das Unwetter sich ausgetobt hatte. Und siehe da: Innerhalb kurzer Zeit waren die Tischgarnituren wieder sehr gut besetzt. Kommentar von Musikzug-Veteran Werner Stein: „Auf die Hirschauer ist Verlass!“ Freilich waren – wie alle Jahre – viele Auswärtige unter den Besuchern. Sie alle mussten zwar nun mangels Kapelle auf zünftige Musikunterhaltung verzichten. Der guten Stimmung tat das keinen Abbruch. Die Helferteams des Musikzugs hatten sofort ihre Arbeit wieder aufgenommen. Die Bedienungen waren flott unterwegs, damit ja niemand Durst leiden musste. An den Grillständen standen die Gäste Schlange. Sie zeigten sich aber einsichtig: „Die Bratwürst brauchen halt ihre Zeit.“ Das blieb so bis in die späten Nachtstunden. Und so mancher Gast meinte: „Schöi wor’s, morg’n sehng ma uns wieda.“