Basiskompetenzen - Schwerpunkte
Ausgehend von der Einzigartigkeit und Persönlichkeit eines jeden Kindes werden Werthaltungen und Basiskompetenzen vermittelt und weiterentwickelt. Diese Basiskompetenzen bezeichnen grundlegende Fertigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale, die das Kind befähigen mit anderen Menschen zusammenzuleben und sich mit den Gegebenheiten der Umwelt auseinanderzusetzen. Sie geben dem Kind ein „GRUNDGERÜST“ und sind somit Orientierung für den weiteren Lebensweg. Als Grundlage für die Entwicklung des Kindes sehen wir die Stärkung und Förderung seiner Kompetenzen.
Dazu gehört ein gesundes Selbstwertgefühl, Motivation und Begeisterungsfähigkeit, die geistige Wahrnehmung und Stärkung der Sinne, körperliche und soziale Kompetenzen und die Entwicklung von Werten.
Personale Kompetenzen
Selbstwahrnehmung
Das Kind erlebt sich als geliebt in seinem ganzen Wesen und seiner Person. Es fühlt sich ohne „Wenn und Aber“ angenommen und kann durch positive Rückmeldung des pädagogischen Personals ein hohes Selbstwertgefühl und Selbstkompetenz entwickeln.
Motivationale Kompetenzen
Das Kind erhält möglichst oft die Möglichkeit, selbst zu bestimmen, was und wie es etwas tun möchte.
Es kann sich neue Herausforderungen suchen, die optimal für seine Fähigkeiten sind.
Schwierige Aufgaben werden mit eigenen Kompetenzen weitgehend selbständig bewältigt und stärken so das Selbstvertrauen.
Das eigene Verhalten wird beobachtet und selbst bewertet („lautes Denken“/ Selbsteinschätzung).
Kognitive Kompetenzen
Das Kind nimmt durch Sehen, Hören, Tasten, Schmecken und Riechen seine Umgebung wahr. Durch dieses „ganzheitliche Erleben“ kann es lernen und verstehen.
Die kindliche Denkfähigkeit wird unterstützt und ausgebaut (Begriffsbildung, Unterscheidungen nach Merkmalen, Mengenvergleich, Relationen).
Die Merkfähigkeit (Gedichte, Geschichten, Nacherzählungen,…) und die Problemlösefähigkeit des Kindes werden geschult.
Das Kind findet durch seine eigene Phantasie und Kreativität die Möglichkeit, sich in motorischen, sprachlichen, musischen oder gestalterischen Bereichen auszudrücken.
Physische Kompetenz
Das Kind kann grundlegende Hygienemaßnahmen selbst durchführen und sorgt durch gesunde Ernährung für sein körperliches Wohlbefinden. Das Kind hat die Möglichkeit, seinen Bewegungsdrang auszuleben und somit seine Grob- und Feinmotorik zu üben.
Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext
Soziale Kompetenzen
Das Kind kann in der Einrichtung Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen, die sich durch gegenseitigen Respekt und Sympathie auszeichnen.
Das Kind kann sich in eine Gruppe eingliedern.
Es entwickelt die Fähigkeit sich in andere Menschen hineinzuversetzen, Handlungsweisen zu verstehen und sich eine eigene Meinung zu bilden.
Das Kind lernt sich angemessen auszudrücken, Grenzen zu setzen, aber auch Grenzen anderer zu respektieren.
Es werden verschiedene Arten der Ausdrucksfähigkeit erlebt und verstanden (Mimik, Gestik, Körpersprache…).
Das Kind lernt verschiedene Möglichkeiten der Konfliktlösung kennen, kann diese entschärfen und Kompromisse finden.
Entwicklung von Werten und Orientierungskompetenzen
Jeder Mensch hat das Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit. In unserer Einrichtung hat das Kind die Gelegenheit Menschen mit anderen Werten, Einstellungen und Sitten kennen zu lernen, sich eine Meinung zu bilden und Toleranz zu üben.
Das Kind lernt ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln und sich füreinander einzusetzen.
Fähigkeit und Bereitschaft zu Verantwortungsübernahme
Das Kind kann zunehmend Verantwortung für sein eigenes Handeln, anderen Menschen gegenüber und seiner Umwelt/ Natur übernehmen.
Fähigkeit und Bereitschaft zur demokratischen Teilhabe
Das Kind wird zur demokratischen Gesellschaft hingeführt. Dies erlernt es durch das Erkennen und Akzeptieren von ersten Gemeinschaftsregeln (Gesprächs- und Abstimmungsregeln, eigene Standpunkte einbringen und überdenken).
Lernmethodische Kompetenzen
Lernen wie man lernt
Diese Fähigkeit ist Grundstein für einen bewussten Wissenserwerb und unerlässlich für schulisches und selbstgesteuertes Lernen.
Das Kind lernt sich Informationen zu beschaffen, diese zu verarbeiten und zu begreifen. Das erworbene Wissen kann angewandt und übertragen werden.
Das Kind lernt verschiedene Lernwege kennen und kann diese ausprobieren.
Es erkennt, dass auf das eigene Lernen Einfluss genommen werden kann. Sinn und Zweck von Lernübungen werden erkannt, weil eigene Fortschritte bewusst erlebt und mitgesteuert werden können (Fehler werden selbst entdeckt und korrigiert).
Das Kind empfindet Lernen nicht als etwas Zusätzliches, sondern als zentralen Bestand seines Alltags. Es wird ermuntert seine Gedanken, Erfahrungen und sein Wissen mit ein- zubringen.
Kompetenter Umgang mit Veränderungen und Belastungen
Widerstandsfähigkeit (Resilienz)
Diese Fähigkeit ist Grundlage für die positive Entwicklung, Gesundheit und das Wohlbefinden des Kindes. Ist diese Fähigkeit gut ausgeprägt, können Kinder Belastungssituationen (Trennung bzw. Scheidung der Eltern, Tod, Krankheit, …) besser und schneller bewältigen.
Das Kind entwickelt eine positive Selbsteinschätzung und hohes Selbstwertgefühl, indem es eine sichere Bezugsperson hat und positive Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen kann.
Im Vermitteln von positiven Denkansätzen und der Hilfe zur Selbsthilfe erkennt das Kind die Wichtigkeit von Eigeninitiative und kann Verantwortungsübernahme trainieren.
Führt Euer Kind
immer nur eine Stufe nach oben.
Dann gebt ihm Zeit zurückzuschauen
und sich zu freuen.
Lasst es spüren,
dass auch Ihr Euch freut,
und es wird mit Freude
die nächste Stufe nehmen.
(Maria Montessorie)
Übergänge begleiten und erleichtern
Kinder erleben immer wieder neue Situationen und Lebensabschnitte. Es ist uns wichtig Kinder und Eltern dabei zu unterstützen. Je mehr hier eigene Fähigkeiten und das Selbstwertgefühl positiv aktiviert werden, desto einfacher gelingen diese Übergänge.